Familie Blome
Hinrich Blome wurde auf dem Gut Seedorf (Kreis Segeberg) geboren und dort von Hauslehrern erzogen. Im Jahre 1640 ging er als Hofjunker und Mundschenk an den dänischen Hof in Kopenhagen. Im Jahre 1645 wurde Hinrich von Blome zum Landrat und Amtmann von Rendsburg ernannt. Am 1. September 1646 wurde die Ehe mit Lucia Pogwisch auf Hagen geschlossen und das neue Herrenhaus erbaut.
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Der Vater verstarb im Jahre 1667 auf dem Gut Seedorf. Der Bruder Hans erbte das Gut Seedorf und kaufte Hornstorf hinzu, der Bruder Dietrich erbte das Gut Testorf (Kreis Ostholstein), Hinrich kaufte zu Hagen noch die Güter Farve und Waterneversdorf. Im Jahre 1676 starb Hinrich Blome auf seinem Gut Hagen im Alter von 60 Jahren, nachdem er zum königlich dänischen Geheimrat ernannt worden war.
Die Bewirtschaftung des Gutes übernahm 1684 der Sohn Wulf. Die ersten drei Kinder sind auf Hagen geboren, die übrigen sechs in Rendsburg. Am 25. Januar 1686 fand zwischen den Brüdern Wulf, Christoph und Hinrich Blome d. J. eine Erbteilung statt, nachdem auch die Mutter gestorben war. Wulf erhielt Hagen und Dobersdorf, Christoph Farve und Hinrich Waterneversdorf.
Wulf Blome war wie sein Vater königlich-dänischer Geheimrat und Ritter des Danebrog-Ordens. Im Jahre 1720 veranlasste er als Patron der Probsteierhagener Kirche die Ausstattung des Chores und wahrscheinlich hat er um 1717 hier die Grabkapelle der Familie Blome an der Nordseite der Kirche errichten lassen, in der seine erste Frau 1717 beigesetzt wurde. Nach dem Tode von Wulf Blome d. Ä. erbte dessen Sohn Wulf Blome d. J. (1683-1761) die Güter Hagen und Dobersdorf. In seinem Testament belegte er die Güter Hagen und Dobersdorf mit einem Fideikommiss, wodurch sie zu einem unveräußerlichen Familienstammgut wurden.
Wulf Blome verstarb 1761 auf dem Gut Hagen. Von seinen zwölf Kindern erbte Christoph Blome (1741-1814) die Güter Hagen und Dobersdorf, der noch weitere Güter hinzu kaufte. Christoph Blome erlebte noch 1805 die Auflösung der Leibeigenschaft und ist Gründer der ersten Sparkasse in Schleswig-Holstein, die er 1795 für die Untertanen seiner Güter einrichtete und die bis 1871 bestand.
Von 1770 – 1772 ließ Christoph Blome auf dem Gut Dobersdorf ein neues Herrenhaus errichten, das seinen Erben als Wohnsitz dienen sollte. Mit Christoph Blome geht jedoch der Hagener Zweig der Familie Blome zu Ende, da es nach ihm keinen männlichen Nachkommen mehr gab. Sein einziger Sohn Wulf starb 1803 in Paris an der Schwindsucht, Christoph Blome verstarb 1814 auf seinem Gut Hagen.
Aus der Familie blieben die Töchter Benedikte Charlotte und Henriette übrig. Der Überlieferung nach waren beide Schwiegersöhne, obwohl höchst achtbare Männer, dem Vater nicht recht. Charlotte heiratete ihren Vetter Wolf von Buchwaldt auf Neudorff und Farve, Henriette den Justizrat Dr. Friedrich Adolf von Heintze, der im Jahre 1805 geadelt wurde.
Nach den testamentarischen Bestimmungen waren die Festsetzungen für die Erben nicht nur belastend, sondern demütigend. Beide Töchter wurden zwar als Erben eingesetzt, waren aber praktisch nur Rentenempfänger. Die Güter wurden ihnen nicht übereignet und die Vermögensmasse von zwei Administratoren, u.a. den Familien Rantzau, Brockdorf und Ahlefeld, verwaltet.
Das 3.872 ha große Fideikommiss war eines der größten Besitzungen in Schleswig-Holstein und wurde ab 1930 aufgeteilt und verkauft. Bei endgültiger Auflösung der Stiftung im Jahre 1955 gab es 52 Berechtigte, deren Aufenthalt teilweise nicht mehr bekannt war.